Gitarren, die Musik habe ich durch meinen Bruder, welcher 11 Jahre älter war, intensiv erlebt. Er spielte in den sechziger Jahren in einer Beatband. Sie coverten vor allem Beatles Songs. Seine Gitarre, eine Fender Jazzmaster machte mir grossen Eindruck. Er verstarb bei einem Autounfall im Jahre 1969. Die Gitarren und Verstärker hat dann mein Vater verständlicherweise verkauft. Als ich dann 1970 nach Samedan (GR) in ein Internat zur Schule ging, konnte ich noch einiges der 68er Bewegung aufschnappen. Ich war zwar erst 11 jahre alt. Die 16- 22 Jährigen die auch in der EMS zur Schule gingen, beeinflussten mich stark.  Als ich dann 14 Jahre alt war, konnte ich mir meine erste Gitarre kaufen. Es war eine Les Paul Kopie aus Japan. Natürlich war der Wunsch gross, einmal eine echten Gibson Les Paul zu besitzen. Nun, 1977 ging auch dieser Wunsch in Erfüllung. Leider habe ich meine erste Gitarre und meine erste echte Les Paul nicht mehr. In der Zwischenzeit habe ich eine schöne Sammlung Elektrischer Gitarren, darunter 7 wunderschöne Gibson Les Paul Modelle, zwei Epiphone Les Pauls und eine selbstgebaute, die "Paula". Die Gibson Les Paul ist mein favorisiertes Instrument. Allerdings habe ich auch eine wunderschöne ES 335 von 1967 aus dem Hause Gibson und einige Stratocaster Modelle von Fender und Squier. 

Die Vorliebe für die Gibson Les Paul hat über die Jahre nicht nachgelassen. Nun bin ich im Besitz von 7 hochwertigen Gibson Les Paul`s und einer tollen, restaurierten Epiphone Les Paul in "blue sparkle". Viele meiner Instrumente, welche doch im Hochpreissegment angesiedelt sind, haben nochmals sehr gute Updates bekommen. Nun, dies wirkt sich auch auf meine Spielweise aus. Ich liebe den Ton der alten Les Paul von 1957 bis 1960. An diesen Klängen orientieren sich meine Instrumente und sie kommen den alten Originalen wirklich sehr nahe. Auf dem Bild zu sehen sind: Gibson Les Paul Deluxe, Custom, 1957 Goldtop, 1958 Standard, 1959 Standard, 1960 Standard aus der Historic Collection, dann die Class 5 aus dem Custom Shop und die Epiphone "blue sparkle" welche mir Peter Steinacher restaurierte.Hier der Link zur Restauration:

http://www.linus-guitars.com/referenzen/lespaul-halsbruch/ 

Es lohnt sich, die ganze Geschichte zu verfolgen. Peter hat da einen tollen Job geliefdert. Es lohnt sich aber auch sonst, noch auf d^seiner Homepage zu verweilen.

Als Gibson Player und Les Paul Sammler, möchte ich einen kleinen, unvollständigen Überblick der Veröffentlichungen der letzten Jahre geben. Wenn jemand von Euch noch weitere Literatur zum Thema kennt, bitte teilt es mir mit.

Über Gibson Gitarren sind viele Bücher geschrieben worden. Praktisch alle Bücher, mit kleinen Ausnahmen, sind in englischer Sprache. Vor allem seit dem Vintage Boom der achziger und neunziger Jahre gab es regelmässig Veröffentlichungen. Dies war in den sechziger- und siebziger Jahren nicht so. Damals gab es The Gibson Story, ein eher altertümliches Büchlein in englischer Sprache, von Gibson selber herausgegeben, dann von Ian C. Bishop die bekannten roten und blauen Paperback gebundenen Bücher The Gibson Guitar 1 und 2. Im gleiche Design, aber in giftgrüner Farbe erschien von Ken Achard The Fender Guitar. Dann war aber Schluss.

Später erschien dann das erste Standardwerk, nämlich American Guitars verfasst von Tom Wheeler. Dieses Buch wurde zur Bibel für Sammler und Spieler amerikanischer Gitarren. Sämtliche Firmen sind darin erfasst. Viele Bilder, leider die meisten in schwarz-weiss, sind enthalten. Der Farbteil aber dann ein besonderer Genuss. A.R. Duchossoir veröffentlichte dann Gibson Electrics Band 1. Ein Buch welches das Sortiment der Gibson Elektro Gitarren recht breit beleuchtet. Da wird ein Charlie Christian Modell gezeigt, aber auch eine Byrdland, ES 175, ES 335, ES 345, dann natürlich die Les Paul und vieles mehr. Geplant gewesen wäre auch noch ein 2. Band. Dieser ist nie erschienen.

Die Bibel der Les Paul Fans ist das oben abgebildete Buch von Yasuhiko Iwanade: The Beauty of the Burst Gibson Sunburst Les Pauls from `58 to `60. Dieses Buch hat viele wunderschön fotografierte Les Pauls, alle aus verschiedenen Winkeln fotografiert, mit Detailaufnahmen und Seriennummern. Im Textteil viele Informationen über Holz, Deckenwölbung, technische Daten, Besitzer, Sammler usw. Eine wahre Fundgrube.

Das erste Buch über die Gibson Les Paul, welches auch auf deutsche Sprache übersetzt wurde, ist „The Gibson Les Paul Book“ von Tony Bacon und Paul Day. Es bietet viele Informationen über die einzelnen Les Paul Gitarrentypen, ist illustriert mit vielen farbigen Fotos. Sämtliche Varianten von 1953 bis 1993 sind in einer Referenzliste genau beschrieben. Auch ist eine Modell Identifikationstabelle enthalten. So kann recht einfach die Holzart von Hals, Griffbrett, Decke oder Body oder andere Spezifikationen von den einzelnen Varianten herausgefunden werden. Das Buch ist auch in englischer Originalausgabe erhältlich.

Auch in deutscher Sprache erhältlich von Tony Bacon „Die grosse Les Paul Chronik“. Auch dieses Buch erschien zuerst in englischer Sprache. Die deutsche Erstausgabe wurde aktualisiert. Tony Bacon hat viel recherchiert und spannende Fakten der Les Paul seit Beginn bis ins Jahr 2007. Dies ist sehr wertvoll, dass er ja auch schon in seinem „Gibson Les Paul Book“ auf die Modelle, welche seit 1968 hergestellt wurden, eingegangen ist. Die meisten Leser dieser Bücher werden Modelle aus der Zeit seit 1968 besitzen. In der Les Paul Chronik werden die Fakten noch genauer und aktueller beschrieben. Auch dieses Buch hat ein Referenzteil mit den wichtigen Daten zu jedem Les Paul Typ. Auch die Bestimmung der Seriennummern wird erläutert. Im weiteren sind auch typische Les Paul Player kurz vorgestellt und bebildert.

Ein wichtiges Werk für Les Paul Liebhaber sind die beiden Bücher von Robb Lawrence „The Early Years of the Les Paul Legacy 1915-1963“ in welchem er den Musiker und Erfinder Les Paul beschreibt und dann auf die Entwicklung des Modells eingeht. Der erste Band endet mit der Les Paul mit den Hörnern (SG) an denen sich laut Les Paul ein Gitarrist aufspiessen könnte. Der zweite Band „The modern Era of the Les Paul Legacy 1968-2009“ schildert den Erfolg dieses wiedereingeführten Modells, beschreibt diese, aber auch die Musiker, welche diesen Gitarrentyp gespielt haben. Es endet im Jahr 2009 mit einem Rückblick über Les Paul von 1968 bis zu seinem Tod im Jahr 2009. Wenn ich 3 Bücher empfehlen müsste, dann sind es diese beiden Bände und das Buch von Yasuhiko Iwanade: The Beauty of the Burst.

Ein ganz besonderes empfehlenswertes Buch ist „The Gibson Les Paul Handbook“ von Paul Balmer mit einem Vorwort von Les Paul. Es ist 2009 erschienen. Ich habe es heute am 2. Dezember 2010 erhalten. Da werden sämtliche Modelle beschrieben. Ob eine `59er oder 60er genau so wie eine Deluxe Standard, Reissue oder VOS. Auch die aktuellen Gitarren „Robot“ oder die Epiphone Paulas werden beschrieben. Reparaturanleitungen, Kopfplattenbruchreparaturen, Einstellungen, 3 Monats Check. Viele sehr gute Detailaufnahmen, auch von Arbeitsabläufen oder Einstellungsarbeiten. Nun liebe GM`s wirklich empfehlenswert, nicht nur für Paula Liebhaber, aber für diese besonders. Im weiteren Portraits von Les Paul, Freddie King, Mike Bloomfield, Eric Clapton, Peter Green, Gary Moore, Mick Taylor, Jimmy Page und Mark Knopfler.

Weitere Bücher, welche über Gibson oder die Les Paul erschienen sind: Vic da Pra, „Sunburst Alley“, ein Bilderbuch von herausragenden Gitarren in eher schlechter Bildqualität.

Noch ein sehr gutes Buch von Tony Bacon: "Million Dollar Les Paul" In search of the most valuable Guitar in the World. Er beschreibt die Wertsteigerung der letzten Jahre, Machte Interviews mit einem Les Paul Owner, aber auch mit Billy Gibbons, Joe Bonamassa, Les Paul, geht auf die Bluesbreaker und die Heartbreaker Gitarristen ein, widmet sich den ersten Händler Replikas, der Spezifikationen, den Herstellungsspezialitäten und vor allem den verschiedenen Reissue Modellen. Auch über Flames und Bursts hat es ein spannendes Kapitel. Einige farbige Bilder. Das meiste ist aber sehr gut verfasster Text.

Zum 100 jährigen Jubiläum erschien: „Gibson Guitars, 100 Years Of An American Icon“, ein Buch mit der Geschichte von Gibson, aber auch Biografien der Musiker, welche Gibson Instrumente spielen oder spielten. Darin wird das gesamte Programm beschrieben. Ein weiteres empfehlenswertes Buch ist vom Rittor Music Inc. „The Gibson“ Darin sind viele Interviews u. a. mit Henry Juskiewicz, Ted Mc Carty, Seth Lover, B.B. King, Les Paul, George Gruhn, J.T. Riboloff, aber auch nochmals die Story der Les Paul von 1952-1960 und von 1968-1991. Jedes Modell wird genau analysiert und aufgelistet. Die anderen Elektrogitarrenmodelle werden auch beschrieben. Aber nicht so ausführlich wie die Les Paul Modelle.

Ein weiteres wichtiges Buch ist wieder von Tony Bacon, „The Ultimative Guitar Book“. Darin werden Gitarren vom Anfang an beschrieben und in wunderbaren Fotos gezeigt. Da sehen wir Wandergitarren, spanische Gitarren, klassische Gitarren, Western Modelle und dann die Elektrogitarre. Mit diesem Buch kann man sich einen guten Überblick der Entwicklung verschaffen. Auch japanische, italienische deutsche oder Modelle aus anderen Herkunftsländern werden beschrieben und gezeigt. Dieses Buch ist in einer Paperback Ausführung in Deutsch erhältlich.

Auch von Tony Bacon, zusammen mit Steve Howe erschien „The Steve Howe Guitar Collection“ Es beschreibt die umfangreiche Sammlung von Steves Instrumenten. Sehr empfehlenswert.

Zusammen mit Scott Chinery verfasste Tony Bacon „The Chinery Collection“, ein Buch welches in einer Auflage von 6`000 Exemplaren erschienen ist und nur noch über das Antiquariat zu finden ist. Darin sind sehr schöne Fotos der umfangreichen Sammlung von Scott Chinery. Man muss die Bücher mit den Fotos von Tony Bacon mögen. Er fotografiert alle Gitarren von vorne. Mit der Zeit, ich habe ca. 6 Bücher von ihm, geniesst man Variationen von anderen Gitarrenfotos. Als Fachmann weiss er aber, von was er spricht.

Im gleichen Stil gestaltet ist auch das Buch „Classic Guitars of the `50s“. Da arbeiteten eine ganze Autorengruppe u.a. auch Tony Bacon, André Duchossoir, Paul Day, Walter Carter und andere mit.

Sehr zu empfehlen ist auch die Sonderausgabe von Gitarre&Bass „Gibson Special“. Darin werden viele Modelle vorgestellt und in einem Referenzteil nochmals die Spezifikationen der einzelnen Modelle aufgelistet. Vor allem die neueren Les Paul Modelle sind noch nicht sehr gut dokumentiert. Über die Zeit von 1952-1961 existieren sehr viele Unterlagen. Es ist zu hoffen, oder ich wünsche mir einmal ein Buch über den Custom Shop von Gibson. Speziell die Historic Collection und Reissue Varianten würden mich interessieren.

Noch ein erwähnenswertes Buch ist nochmals von Tony Bacon und Dave Hunter Totally Guitar. Auch hier hat es Infos über die Les Paul, aber auch über viele andere Instrumente. Nicht so nötig finde ich die Songbeispiele und die Chord Tabelle. Das Buch hat auch ein schönes Gewicht. Es wiegt ziemlich genau gleich viel, wie eine Les Paul.

Viele Bücher sind vergriffen, aber meistens noch über den Onlinehandel erhältlich. Mir ist klar, dass dies kein repräsentativer Ausschnitt ist. Meiner Meinung nach, aber für Gibson, insbesondere Les Paul Enthusiasten aber eine gute Basis. In der Zwischenzeit habe ich mir auch ein ansehnliches Archiv an Testberichten, vor allem über die Les Paul, aber auch eine schöne Sammlung von Katalogen zusammengetragen. Die meisten Kataloge habe ich aus meiner Arbeit in der Musikbranche.